08.02.2017

Der ewige Kreislauf: Warum sich Wesen von Gott immer wieder abspalten (trennen), um sich so in die Niedrigkeit zu stürzen



Gestern hatte ich das Gefühl, dass ich jetzt (also gestern) draußen spazieren gehen sollte, weil Gott mit mir reden will. Zuvor und auch schon die letzte ganze Woche war für mich theologisch die Frage präsent, ob Gott überhaupt gut ist (gelinde gesagt).

Wie gewohnt, wenn ich so was fühle und dem nachgehe, redet dann Gott so natürlich nicht wirklich zu mir, sodass ich mir so gesehen also auch diesmal nicht allzu viel versprach von diesem etwas längeren Spaziergang, bei dem ich auch über theologische Fragen nachdachte.

Die Frage, warum Wesen sich überhaupt von Gott abtrennend irgendwann in die Niedrigkeit fallen und dann ein Dasein als Pflanze, Tier, Mensch oder Engel fristen (müssen), als 'Leben' würde ich so einen Zustand nicht unbedingt bezeichnen, interessierte mich.

Jedenfalls hatte ich bei diesem besonderen Spaziergang die Idee, mich mit genau dieser Frage zu beschäftigen; wobei ich dann aber auch die Idee hatte, dass dies irgendwie mit meiner dreiteiligen Pessimismus-Theorie zusammen hängen könnte.

Der zufolge (angeblich) Pessimismus die grundsätzlich bessere Wahl wäre, weil man mit ihr quasi immer auf der besseren und sicheren Seite wäre. Schließlich würde man sich mit seinem Optimismus in die Hölle katapultieren, falls doch nicht alles gut ist in der Welt.

Man demgegenüber aber mit Pessimismus quasi so oder so immer richtig läge. Dass man also mit Pessimismus sowieso richtig liegt, falls die Welt schlecht ist.

Man aber auch für den Fall, dass alles gut ist, mit seinem Pessimismus richtig läge, weil dann ja auch dieser Pessimismus gut wäre. Als ich vor einigen Monaten darauf gekommen war, hatte mich dies irgendwie verblüfft.

Jedenfalls hatte ich bei diesem Spaziergang die Idee, ob vielleicht eben diese Theorie erklären könnte, warum Wesen überhaupt irgendwann in die Niedrigkeit fallen. Zuvor hatte ich da nur die Idee, dass es an der zu ertragenden Einsamkeit liegen könnte.

Stellt man sich nämlich vor, dass durch das völlige Einssein viele Einzelwesen zu einem einzigen großen Wesen verschmelzen, so also quasi zu Gott werden, würden sich so diese Einzelwesen natürlich nicht mehr gegenseitig bekämpfen als Gott.

Wo man eins geworden ist, man sich zu einem einzigen Wesen nicht nur zusammengeschlossen, sondern man zu diesem verschmolzen ist, dass es also dann nur noch dieses eine Wesen gibt, gibt es zwar das zuvor erlittene Leid nicht mehr, als man sich noch mehr oder weniger gegenseitig bekämpfte.

Dieses eine gigantische Wesen sich dann aber sehr einsam fühlen könnte, wo dann diese Einsamkeit mit der Zeit irgendwann immer unerträglicher zu sein scheint. Gott weiß zwar, dass er selbst tatsächlich ein Zusammenschluss aus so vielen Einzelwesen ist; es aber doch zumindest sehr einsam aussieht.

Genauso wie der Kampf der Menschen gegeneinander auch sehr nach Hass und Gewalt aussieht, obwohl eigentlich alle Menschen (doch) nur Liebe und Licht sind; sieht demgegenüber der Zustand, in dem Gott sich befindet, doch sehr nach Einsamkeit aus, dieser eine Gott so ganz allein.

Bei diesem Spaziergang war ich nun drauf und dran, eine zweite theologische Theorie zu entwickeln, was ein weiterer Grund sein könnte, warum sich Wesen von Gott abspalten, um dann in die Niedrigkeit zu fallen, indem ich meine Theorie über den Pessimismus auf die Liebe übertrug.

Könnte es sein, dass man sich auch mit der Zuwendung zum Hass irgendwie auf eine sichere Ebene begibt, zumindest rein theoretisch? Ich übertrage jetzt einfach mal meine Pessimismus-Theorie auf die beiden Prinzipien Hass und Liebe.

Wenn ich mich in die göttliche Liebe begebe und die Welt ist auch nur Liebe, läge ich zwar völlig richtig mit meiner Liebe. Falls aber die Welt nicht die Liebe ist, machte mich meine Liebe doch zum Opfer, sodass so gesehen also die Liebe eigentlich ziemlich riskant ist.

Sich in die unbedingte und vollkommene Liebe zu begeben, setzt somit also das unbedingte und vollkommene Vertrauen voraus, dass die gesamte Welt nur die reine Liebe ist in ihrer eigentlichen und tatsächlichen Essenz.

Wenn ich mich aber in den Hass begebe, und die ganze Welt um mich herum auch nur Hass und das Böse kennt, wäre ich ja bestens gerüstet in so einer schlechten und bösen Welt.

Wenn aber die gesamte Welt die reine Liebe ist, wäre dann ja auch mein Hass die reine Liebe, sodass mir meine Bösartigkeit auch nicht schadete. So gesehen müsste man eigentlich alle bösen Menschen verstehen, dass sie so eigentlich nur nach Sicherheit streben.

Ich habe also nun eine weitere Theorie entwickelt, warum Wesen gegebenenfalls in die Niedrigkeit fallen, ins Böse; sie also die Liebe nur deswegen ablehnen, weil sie einen Zustand anstreben, bei dem sie aus Gründen der Sicherheit möglichst immer richtig liegen.

Egal, ob die Welt nun gut oder schlecht ist; wenn man sich selbst dem Bösen hingibt, liegt man so gesehen ja immer richtig; im Gegensatz zur Liebe, wo man mit ihr ja nur dann richtig liegt, wenn die Welt eigentlich nur die reine Liebe ist.


Was mich persönlich betrifft, bin ich aber natürlich bemüht, zu Gott aufzusteigen; obwohl ich davon ausgehe, dass es mir, je höher ich aufsteige, es dadurch (insgesamt) nicht besser gehen wird. Sondern, dass es einem Menschen eigentlich nur dann gut gehen kann, wenn er im Begriff ist, zu Gott aufzusteigen.

Andrerseits wird dann aber auch als Gott der Moment kommen, wo man nur noch glücklich sein kann, wenn man sich Gott scheinbar verlassend, wieder in die Niedrigkeit ins Böse und Lieblose stürzen wird, um dann erneut allmählich wieder zu Gott aufzusteigen.

Inzwischen sind mir Zweifel gekommen, ob das alles wirklich so stimmt, was ich zuvor schrieb. Denn, wo Wesen sich miteinander und dann auch mit Gott verschmelzen, wieso sollten diese dann einsam sein?

Bei genauerer Betrachtung könnte man eigentlich unser jetziges Dasein als einsam betrachten, weil wir nicht nur von Gott getrennt sind, sondern sogar auch untereinander voneinander getrennt sind.

Sogar wenn ein Ehepaar eng aneinander angeschmiegt sich küssend und miteinander sexuell verkehrend im Ehebett liegt, sind beide eigentlich nicht wirklich miteinander vereint, sondern bestenfalls einander angenähert.

Ich ergänze deswegen meine vorige Theorie mit der Behauptung, dass die Oberflächlichkeit einer Wesenheit die eigentliche Ursache dafür war, dass diese sich von Gott trennte.

Wenn also ein mit Gott vereintes beziehungsweise verschmolzenes Wesen diesen Zustand oberflächlich betrachtet, kommt ihm dieser Zustand vor, als wäre Gott nur ein einziges Wesen, das also so ganz einsam im Universum sein Dasein fristen muss.

Tatsächlich ist Gott aber eine Vereinigung beziehungsweise Verschmelzung von unendlich vielen Wesen; welche aber bei unsorgfältiger Betrachtung so nicht mehr wirklich wahrgenommen wird, und dann erst das Gefühl der Einsamkeit entsteht.

Im Prinzip genauso verhält es sich auch mit der Physikalität, nur genau umgekehrt. Wenn man beispielsweise fröhlich feiernd in gemütlicher Runde beieinander sitzt, ist man oberflächlich gesehen in dieser Situation mit anderen Menschen vereint.

Wäre man aber mit den anderen (irgendwie) miteinander verschmolzen, also noch viel inniger mit ihnen vereint, entstünde bei oberflächlicher Betrachtung der Eindruck, als handelte es sich bei diesem engen Verbund um nur ein einziges Wesen, das ganz allein ist.

Die Folge wäre, dass diese oberflächlich denkenden Wesen irgendwann dieses Gefühl der Einsamkeit nicht mehr ertragen wollen, und sich dann von diesem engen Verbund abtrennen; um dann aus diesem getrennt Sein heraus, endlich wieder erkennen zu können, dass sie viele sind.

Dies bedeutet also, dass es nicht stimmt, dass es aus dem Leid letztendlich keine wirkliche Erlösung geben kann; weil man angeblich nur die Wahl hätte, entweder in der Physikalität Gemeinschaft und Hass zu erleben oder in der Verschmelzung mit Gott Liebe und Einsamkeit.

Tatsächlich haben wir nur die Wahl, entweder oberflächlich zu sein, und dann hierzu passend die Welt beziehungsweise Gott aus einem Zustand des getrennt Seins zu erleben. Oder in uns zu gehen, um so immer sorgfältiger werdend mit allem und allen was ist, immer mehr zu verschmelzen.

Es hat zwar jeder Mensch und überhaupt jedes Wesen die Möglichkeit, zu Gott aufzusteigen, und früher oder später wird jede und jeder hiervon Gebrauch machen; trotzdem glaube ich, dass es hierbei (für manch einen) behilflich sein könnte, die Frage zu versuchen zu beantworten, warum wir überhaupt in die Niedrigkeit hinabgestiegen waren.

Inzwischen habe ich den voraussichtlich letzten Teil meines Dossiers zu diesem Thema verfasst, wobei es mir darum ging, einmal besonders tief in diese Materie einzudringen; anstatt immer nur oberflächlich zu sagen, dass das eben so war, dass wir uns einst hinabgestiegen sind, fertig.

Nein, ich dachte mir, dass es doch einen Grund geben muss, warum Wesen sich dazu entschließen, hinabzusteigen und in dessen Folge Leid und Elend zu erleben. Oder ist an dieser Frage schon was falsch?

Im Prinzip verhält es sich mit der Flucht in die Getrenntheit, weil man als oberflächliches Wesen Gemeinschaft nur noch im Zustand der Getrenntheit erkennen kann, eigentlich genauso, wie mit der Trennung von Gott.

Weil man gegebenenfalls wegen seiner Oberflächlichkeit Liebe nur noch in der Trennung glaubt erleben zu können, flüchtet man in den Egoismus und in die Bösartigkeit; um so vermeintlich im Paradies zu sein.

Als wir noch eins mit GOTT waren, war klar, dass, wenn jeder jeden liebt, dass es (nur) dann jedem wirklich gut geht, wir alle uns also in einem paradiesischen Zustand befinden; zumindest bis zu dem Moment, als wir begannen, oberflächlich zu werden.

Der Verstand ließ uns nun (scheinbar) 'erkennen', dass man eigentlich nur dann glücklich und selig sein kann, wenn man eine egoistische und böse Grundeinstellung pflegt; dass das Wesen des 'wahren' Paradieses eigentlich rücksichtslose Aggressivität wäre.

Die Oberflächlichkeit ließ uns meinen, dass, wenn jeder jeden liebt, dass sich dann ja jeder dem jeweils anderen unnötig versklavt, und sich so eigentlich jeder nur selbst das Leben zur Hölle machte.

Oberflächlich betrachtet erscheint uns die Liebe als das, mit dem sich jedes Wesen sein Dasein nur unnötig erschwert; weil schließlich alles Existierende bereits (automatisch) die reine Liebe ist, also Hass und Bösartigkeit doch sowieso gar nicht existieren können.

Erst die Oberflächlichkeit lässt uns meinen, dass man mit Egoismus und Bösartigkeit eigentlich immer auf der sicheren Seite wäre; wenn schließlich alles Existierende die reine Liebe ist, wäre damit ja sogar auch unser Egoismus und unsere Bösartigkeit die reine Liebe.

Sollte doch nicht alles Existierende die reine Liebe sein (man kann ja nie wissen), wären wir ja mit unserem Egoismus und unserer Bösartigkeit geradezu bestens gerüstet, um uns so davor zu schützen, zum Opfer zu werden.

Warum sollte man überhaupt darauf vertrauen, dass alles die reine Liebe ist, um zu lieben; und so ein unnötiges Risiko einzugehen für den Fall, dass doch nicht alles die reine Liebe ist, und man dann ein Opfer wäre; wenn man mit Egoismus und Bösartigkeit sowieso immer auf der sicheren Seite ist?

Aber erst mit sorgfältigem Denken durchschauen wir diese falsche Grundeinstellung; und erkennen, dass es mit Egoismus und Bösartigkeit (langfristig) nicht gut gehen kann.

Wir erkennen, dass so, wie wir sind, sei es barmherzig oder egoistisch, gut oder böse, alles früher oder später auf uns selbst zurückfallen wird, was von uns ausgegangen ist.

Dass wir nur so wieder zu GOTT zurückkehren, mit IHM eins werden können, wenn wir bemüht sind, Liebe und Barmherzigkeit zu leben und Egoismus und Bösartigkeit zu meiden.

In Botschaften wird immer wieder gesagt, dass die Trennung von Gott eigentlich nur scheinbar ist; also echte Trennung von GOTT völlig unmöglich ist. Aber warum ist das so? Dies bedeutete ja, dass man in der Niedrigkeit genauso glücklich und selig wäre, wie im völligen Einssein mit Gott.

Nehmen wir an, dass zwar grundsätzlich alles Existierende Licht und Liebe ist, daneben aber auch Egoismus und Bösartigkeit existieren. So, wie auch das Licht nur existieren kann und überhaupt wahrnehmbar ist, wenn es auch Finsternis gibt.

In der Welt fristet jeder jeweils sein eigenes Dasein mit all seinen Charaktereigenschaften, die er jeweils mehr oder weniger frei auslebt in der Trennung von GOTT und den anderen Menschen.

Wenn aber ein Mann und eine Frau sich dazu entschließen, miteinander die Ehe einzugehen, ist ihnen bewusst, dass ein angenehmes und harmonisches Miteinander nur dann möglich ist, wenn man allseits besondere Liebe und Rücksichtnahme walten lässt.

Ginge man mit dem Ehepartner so grob um, wie dies im sonstigen gewöhnlichen Alltag der Menschen immer wieder mal geschieht, wäre das Eheleben doch völlig unerträglich.

Je mehr also zwei oder mehr Menschen miteinander verbunden sind, umso liebevoller müssen sie miteinander umgehen, um es miteinander überhaupt aushalten zu können.

Es ist zwar nicht angenehm, wenn man im normalen Alltag mal nicht ganz so freundlich behandelt wird; demgegenüber wäre aber das gleiche unfreundliche Verhalten dem Partner gegenüber in einer Ehe völlig unerträglich.

Dies bedeutet also, dass man sich grundsätzlich insgesamt in einer Ehe vom Partner gar nicht besser behandelt fühlt, als draußen in der Welt; weil schließlich die allergeringste versehentliche Unfreundlichkeit in einer Ehe genauso weh tut, wie eine größere Grobheit da 'draußen'.

Übertragen auf den Aufstieg zu GOTT bedeutete dies, dass, je höher Wesen zu GOTT aufsteigen, sie also immer mehr eins miteinander und mit GOTT werden, sie umso freundlicher und liebevoller mit- und untereinander und mit GOTT umgehen müssen, weil es sonst unerträglich wäre.

Es ist also so, dass so gesehen im gewissen Sinn im Einssein untereinander und mit GOTT gefühlt gar nicht unbedingt mehr Liebe vorhanden ist, uns nicht mehr Liebe begegnet; und es uns demzufolge gar nicht besser geht.

Weil die Wesen, die untereinander und mit GOTT eins geworden sind, aufgrund der geringeren Trennung dann aber auch umso empfindlicher geworden sind gegenüber Lieblosigkeit.

Sodass also eine noch so geringe versehentlich begangene 'Grobheit' eines Wesens an einem anderen Wesen, durch das Einssein dann ja umso unangenehmer empfunden wird von dem jeweils Betroffenen.

Man könnte also sagen, dass das SEIN in der Niedrigkeit eigentlich insgesamt ein genauso paradiesischer Zustand ist, wie das SEIN im Einssein, verbunden mit GOTT; es sich also nur um eine andere Form von Paradies beziehungsweise Göttlichkeit handelt.

2:30 Die gesamte Welt, das gesamte Universum ist GOTT. Dies stelle ich mir so vor, dass ganz außen die niedrigste Ebene von Gott ist. Und je näher man sich dem Zentrum des Universums nähert, umso mehr nähert man sich nicht GOTT an, denn GOTT ist alles in allem.

Sondern umso höher ist die Ebene, in der man sich befindet. Und ganz im Zentrum dieser Welt ist dann der Punkt, wo es am allerhöchsten ist.

Weil aber diese ganze Welt GOTT ist, sind diejenigen Wesen, die in der niedrigsten Ebene sind, exakt genauso glücklich, wie die Wesen der allerhöchsten Ebene.

Wir rufen schließlich auch keinem Frosch zu: "Sei ein Mensch, damit es Dir auch so gut geht, wie den Menschen!", dies wäre völlig falsch. Genauso hat auch der sogenannte "Aufstieg zu GOTT" so erst mal nichts damit zu tun, dass jemand dadurch glücklicher sein soll.

Wenn es einer Körperzelle im kleinen Zeh gesundheitlich nicht gut ginge, meinen wir doch auch nicht, dass dies deswegen so wäre, weil sie eben leider keine Gehirnzelle ist da ganz oben im Kopf.

Trotzdem bleibt aber keiner ewig an dem Ort, auf der Ebene, wo er derzeit ist. Zum glücklich sein gehört gegebenenfalls auch der Aufstieg, indem Wesen nicht nur jeweils auf eine immer höhere Ebene wechseln.

Sondern ganz oben angekommen, gehört zum glücklich sein irgendwann auch wieder der Abstieg zur aller untersten Ebene; um von da an erneut allmählich wieder aufzusteigen.

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